Sonntag, 5. April 2009
Ich habe den verregneten Ausflug nachgeholt. Diesen Sonntag bin ich gemeinsam mit zwei anderen Austauschstudenten nach Takarasuka gefahren. Zuerst habe ich todesmutig bei meiner kleinen Amerikanerin zu Hause angerufen. Mein erstes Japanisches Telefongespräch mit ihrem Gast-Vater, dann ein harter Wechsel ins Englische und schon waren wir verabredet. Ihre Gastmutter hat uns zunächst den Tempel in der Nähe gezeigt, also die Vorort-Kirche sozusagen. Die Tempelanlage liegt in den Hügel neben den Zugleisen. Sie ist auf mehreren Ebenen verteilt. Wir hatten großes Glück, denn heute haben die Mönche einen Umzug gemacht, den sie nur einmal im Jahr machen. Die fünf Männer waren traditionell gekleidet und hatten Musikinstrumente dabei. Schellen und eine Art Horn. Sie sind den Berg hinaufgezogen und haben vor dem Schrein gesungen. Es war sehr nett und privat, denn es waren fast keine Besucher dort.

Tempel in Nishinomija

Danach sind wir drei weiter gezogen und haben eine andere Tempelanlage besichtigt. Der Nakajamadera Tempel ist sehr beliebt bei werdenden Müttern, man kann dort gesegnete Gürtel für eine gute Schwangerschaft kaufen. Es waren viele Familien mit kleinen Kindern und Babys dort. Japanische Kinder sind so niedlich. Am höchsten Punkt hat eine Schulband gespielt. Wir sind vor den verschiedenen Schreinen stehen geblieben konnten aber nicht entziffern für was sie sind. Es war trotzdem ein toller Tag, vor allem weil das Wetter gut war. Sonnig aber nicht zu heiß. Da ich unbedingt noch den dazugehörigen Garten sehen wollte, sind wir über den Friedhof hingegangen. Die beiden Amis sind etwas unwillig zu Fuß. Dabei war es echt keine weite Strecke, wir sind ja Zug gefahren. Wir haben uns gegenseitig fotografiert.

Nagayama

Nach dem Tempelbesuch sind die Beiden nach Hause gefahren, ich wollte aber unbedingt noch den Park in Takarasuka sehen. Es war spitze! Die Kirschbäume sind in voller Blüte, wunderschön. Der Weg zum Park ist links und rechts von Bäumen gesäumt, sie bilden über den Köpfen der Besucher ein weißes Dach. Einige Familien sind dort spazieren gegangen. Das beste war aber ein Übergang über die Straße in den Park. Der Weg war erhöht und ist genau neben den Kronen der Kirschbäume verlaufen. Links und rechts konnte man die Blüten ganz nahe sehen. Ich hoffe die Fotos sind was geworden. Ich hab auch ein kurzes Video gemacht. Man kann den Park und die Blüten so schlecht in Fotos wiedergeben. Leider hat mich das erste Paar Batterien schon verlassen. Im Park hab ich dann eine Erdbeertasche gegessen.

Hanami

Sakura




Samstag morgen habe ich mich gleich in den hiesigen Stadtplan vertieft. Im Bürgeramt haben wir ein ganzes Infopacket bekommen. Es gibt einige Sachen in der Nähe, die ich gerne ansehen möchte. Tempel, Parks, zwei Spa Anlagen und jede Menge Golfclubs. (Also die Golfanlagen will ich nicht besichtigen, aber es gibt anscheinend einen Wanderweg.) Meine Gastmutter hat mir bei der Orientierung geholfen. Die Zughaltestellen sind alle in Kanji geschrieben, deshalb bin ich dem Plan etwas hilflos gegenüber gestanden. Aber jetzt weiß ich immerhin, wo ich wohne.

Nachdem ich eine Tempelanlage rausgesucht habe, die ich mit einem Zugwechsel erreiche, wollte ich mich sofort auf den Weg machen. Leider hat es in dem Moment zu regnen angefangen. Anstelle der Tempel-Tour bin ich dann mit meiner Gastmutter zum Einkaufen gefahren. Das war auch ein Erlebnis. Sie ist Mitglied in einer amerikanischen Mall, in der man von Eiern, über Rindfleisch und Wasser, bis hin zum Fernseher und Grill alles kaufen kann. Der Laden war riesig. Es gab viel einheimisches Gemüse, aber auch jede Menge internationales, bzw. amerikanische Zeug. Ich hab Heinz Ketchup und Werthers Echte Karamell-Bonbons gesehen. Außerdem verkaufen sie da große Pizzen zum selber backen und fertige Geburtstagskuchen. Auf dem Heimweh haben wir in einem kleinen Laden gehalten, der auf Backzutaten spezialisiert war. Darin konnte man alles Zutaten zum Backen kaufen.