Sonntag, 21. Juni 2009
Ein Wochenende Camping auf unser eigenen kleinen Insel. Mit Strand, herrlichem Ausblick, Waschbär Attacke und Regen zum Abschluss.

Freitag: Anreise nach Sensuijima

Freitagmorgen ging es früh los, oder das was 19jährige Jungs als früh bezeichnen. Wir haben uns nämlich um 9 getroffen. Nach drei langen Zugfahrten, unterbrochen von einer Irrfahrt, einer Busfahrt und einer kurzen Überfahrt mit einem Boot, waren wir endlich am Ziel. Sensuijima ist eine kleine nette Insel, die vor einem noch kleineren verschlafenen Fischerdorf liegt. Die ganze Insel ist sehr hügelig und mit grünen Büschen überzogen, nur zum Strand hin wird es flacher, da steht dann auch das Hotel. Die gemieteten Zelte waren am Hang aufgestellt. Ganz nett, mit fließend Wasser und Schlafsack inklusive. Das Beste waren die Freikarten für das hoteleigene Onsen. Es tut so gut nach einem schwitzigen Tag im heißen Wasser zu entspannen. Diesmal konnte ich auch wirklich ins Wasser, die hatten nämlich auch Becken mit vernünftigen Temperaturen. Das Highlight war das Außenbecken, da sitzt man fast im Freien.

Freitag sind wir relativ spät angekommen, haben auf dem Festland Essen eingekauft, haben unser Zelt in Besitz genommen und sind Schwimmen gegangen. Das Wasser war sehr angenehm, sehr sauber, nicht zu kühl. Der Strand war perfekt, ganz weicher heller Sand. Vor dem Abendessen gab es einen kleinen Zwischenfall. Ich bin zurück ins Zelt und da saß diese riesige Katze und hat mich angestarrt. Nach der ersten Schrecksekunde habe ich gemerkt dass es ein Waschbär ist der gerade meine Chips gefressen hat. Die Waschbären dort sind leider gar nicht knuddelig wie der Freund von Pocahontas. Sie sehen eher aus wie kleine, hässliche Hyänen. Den Rest des Urlaubs waren wir also Beschäftig das Essen zu verstecken und unser Zelt gegen die Waschbären zu verteidigen. Das meiste ist von unseren Vorräten Gott Sei Dank übrig geblieben. Das Picknick haben wir abends im Schein unserer Taschenlampen verzehrt. Kaum zu glauben wie dunkel es auf so einer Insel sein kann. Abends haben wir uns mit unserem Bier an den Strand gesetzt. Der perfekte Ausklang für den Tag.

Samstag: Besichtigungsrundgang und Wandern

Samstag waren wir früh auf den Beinen. Um 8 Uhr gewaschen und angezogen. Was daran lag, das der Bretterboden des Zeltes unbequem war und wir uns alle aufs aufstehen gefreut haben. Den Tag haben wir gleich wieder mit Strand eröffnet. Gegenüber unserer Insel lag ein anderes, sehr kleines Inselchen. Da sind wir rüber geschwommen. Die ganze Umgebung war unglaublich malerisch. Alles bergige, kleine Inseln und Inselketten, umspült vom Wasser. Auf ein paar Inseln konnte man kleine Tempel und Schreine ausmachen. Dann ein Hafen und dieses nette Dörfchen. Zur Mittagszeit haben wir wieder aufs Festland übergesetzt und im Supermarkt gegessen. Danach ein Spaziergang durchs Dorf mit Besichtigung zweier Schreine und eines Tempels. Der Tempel lag direkt am Hang über dem Wasser. Die Fenster gingen aufs Wasser hinaus und man hatte eine Unglaubliche Sicht. Zurück auf unserer Insel haben wir eine kleine Wanderung gemacht und den Hausberg erklommen.

Sonntag: Onsen und Starbucks

Sonntag hat es leider geregnet. Da hatte ich dann sogar Mitleid mit dem tropfnassen Waschbär. (Der versucht hat sich anzuschleichen um ins Zelt zu kommen.) Wir haben gemeinsam im Zelt gefrühstückt und sind dann ins Hotel ins Onsen. Das Wetter hat der Regenzeit alle Ehre gemacht. Sehr schwül-warm, feucht, und gleichzeitig Nieselregen. Die ganze Küste war in Dunst gehüllt. So was hab ich noch nie zuvor gesehen. Überall weißer Dampf, der Dunst hängt wir Wolken über den Bergen und versperrt die Sicht. Eine einzige dicke Decke. Fast wie Rauch. Auf dem Heimweg haben wir eine lange Mittagspause gemacht. Zuerst was gegessen und dann ausruhen bei Starbucks. Inzwischen kenne ich so ziemlich jeden Starbucks in Japan. Oder wir tun zumindest unser Bestes jeden zu beehren. Zurück zu Hause haben zusammen Abend gegessen und ein Bier getrunken. Jetzt freue ich mich unglaublich auf mein weiches Bett.