Donnerstag, 2. Juli 2009
Langsam kommt das Semester Ende näher. Ich habe eine lange Liste geschrieben, was ich noch alles dringend erledigen muss und möchte. Donnerstag ist ja mein freier Tag, daher hab ich heute die Freiheit besessen und war sehr gut Mittagessen. Meine Gastmutter hat mir ein Restaurant in Kyoto empfohlen. Sie war dort mit ihren Freundinnen und es sei so japanisch, dass selbst sie als Japanerin beeindruckt war. Es war tatsächlich ein überaus hübsches Restaurant. Es liegt ganz versteckt am äußersten Rand von Kyoto. Zuerst muss man durch einen kleinen Bambuswald wandern, dann am Tempel scharf rechts und an einem Flüsschen entlang. Das Häuschen liegt mitten im Wald, sehr idyllisch und still. Es ist ein altes, traditionelles japanisches Haus, mit Stroh gedeckt. Innen war es in einen großen Vorraum und zwei Seitenräume aufgeteilt. Man konnte die Dachkonstruktion von innen sehen. Alles hat sehr leicht und edel gewirkt. Viel dunkles Holz, gemischt mit Papierenen Schiebetüren und dem grünen Wald außen herum.

Wir saßen an einem niedrigen Tisch aus massivem Holz. Er war quadratisch, über dem Tisch hin ein großer, geschnitzter Fisch. Das Essen war urjapanisch. Es werden viele kleine Gänge geliefert. Los ging es mit Gemüse und Kartoffeln in einer cremigen Sauce. Die dazu gelieferte Suppe hat keiner von uns aufgegessen. Die war etwas schlonzig. Aber das war das einzige, was mir nicht geschmeckt hat. Ansonsten war das Essen sehr lecker und schön angerichtet. Die verwendeten Schälchen und Becher waren wunderbar. Als zweiten Gang gab es sehr guten Fisch. Das Sashimi wurde auf Eis angerichtet und der Dipp war einfach klasse. Als Hauptgang gab es japanische Nudeln. Sie werden kalt gegessen und in Soße getunkt. Außerdem ein Stück sehr süßen Fisch. Danach gab es verschiedene Gemüse, ein Stück Omlette und ganz winzige frittierte Fische. Der nächste Gang bestand aus Sushi und sauer eingelegtem Gemüse. Zum Abschluss Kiwi und mit Wein zubereitete Pflaumen. Ein sehr japanisches Menü, hat prima geschmeckt. So edel und japanisch habe ich bisher noch nicht gegessen. Ein toller Tag.