Samstag und Sonntag

Samstag war ausgezeichnetes Wetter in Japan. Der Regenzeit zum Trotz war es ausgesprochen heiß. Ich hab hauptsächlich Hausaufgaben gemacht. Der Japanisch Kurs ist ziemlich anstrengend. Ich muss viele Wörter lernen, neue Grammatik, meine Kanji üben und dann auch noch Aufsätze schreiben. Außerdem hatte ich am Dienstag eine Geschichtsklausur. Nachmittags hab ich mich raus in die Sonne gesetzt. Meine Gastfamilie hat einen kleinen Vorgarten. Hab mein neues Buch gelesen, in Umeda erstanden. Es ist von Haruki Murakami, einem japanischen Autor, aber in deutscher Übersetzung. Außerdem habe ich an diesem Tag etwas Wichtiges über Japan gelernt: Trag immer und überall Schuhe. Ich wollte das Haus barfuss verlassen, da der Garten ja nur einen Schritt vor der Tür liegt und es so heiß war. Das hat meine Gastmutter in höchste Aufregung versetzt. Sie hat mich noch vor der Türe gestoppt und mir erklärt, dass in Japan alle draußen Schuhe tragen. Auch ganz kleine Kinder. Na, dann bin ich halt beschuht in den Garten gegangen.

Sonntag war Strand angesagt. Im Sand hab ich dann aber wirklich keine Schuhe getragen. Der Strand ist ganz in der Nähe. Etwas unter einer Stunde mit dem Zug. Man steigt aus und ist direkt am Meer. Das Wasser war sau kalt und auch nicht gerade sauber. Das konnte mich aber mit meiner rosaroten Japan Brille nicht schrecken. Ich bin nur kurz rein und hab am Abend zu Hause gründlich geduscht. Ansonsten war es ein fauler Tag. Super witzig war, dass die Engländer, ganz dem Vorurteil gemäß, heftigen Sonnenbrand hatten. Ich bin ganz deutsch, eingecremt und mit T-Shirt erschienen.

Montag, Dienstag und Mittwoch

Der Wochenanfang war ganz der Uni gewidmet. Ich bin zu meinen Kursen gegangen, hab Hausaufgaben gemacht und gelernt. Montagmorgen war ich mit zwei Amerikanerinnen im Fitness. Während ich mit hochrotem Kopf geschwitzt hab, sind sie gemütlich umhergezogen und haben viel geratscht. Das muss aber nicht daran liegen, dass sie Amerikanerinnen sind. Danach haben wir uns eine kalte Dusche gegönnt, es ist immer noch warm hier.

Mittwochabend war „Koffee Hour“ in der Uni. Das bedeutet, dass sie alle Austauschstudenten in die große Halle zwingen. Jeder der frei hat muss erscheinen. Huhu, so was lieb ich ja ganz besonders. Außerdem wurden an die fünfzig Japaner eingeladen um uns zu bestaunen. An sich ist es eine ganz nette Idee um sich gegenseitig kennen zu lernen. Ich hab mich auch gut unterhalten. Als Deutsche bin ich hier ein rares Exemplar. Mir gefällt nur die Zoo- Atmosphäre nicht.

Nach der Kaffe Stunde, die eher eine Saft- Einladung war, bin ich mit fünf Mädels zum Shushi essen gegangen. Das Sushi fährt auch hier an einem Laufband vorbei. Ich war vollauf beschäftigt das Essen zu bestaunen. Es gibt sechs verschiedene Tellersorten. Je nach Farbe ist das Sushi teuerer oder günstiger. Ei und Thunfisch kosten ein Euro, Lachs kostet ein bisschen über zwei Euro. Es gibt aber auch sehr edle Sache für fünf oder mehr Euro. Ich hab Lachs und Thunfisch gegessen. Der Lachs war einmalig gut. Zart und überhaupt nicht fischig.